Die Nicolaikirche des späten 12. Jahrhunderts, mit deren Bau in den ersten Jahrzehnten nach der Stadtgründung (also etwa um 1185) begonnen wurde, war eine mittelgroße dreischiffige Basilika mit wenig ausladendem Querschiff und einem gerade geschlossenen Chor, der von zwei Halbkreisapsiden an den Querhaus-Ostwänden begleitet wurde. Über dem westlichen Joch sollte sich ein gewaltiger Turmbau erheben. Doch noch ehe man die Kämpferzone der Mittelschiffsgewölbe erreicht hatte, änderte man den Plan und errichtete über den Westjochen der schmalen Schiffe die bestehende schlanke Doppelturmfassade.
Die von unserem Büro erbrachten Leistungen erstreckten sich über: Bestandsaufnahme, Betreuung von archäologischen Ausgrabungen und deren Auswertung in Zusammenarbeit mit dem LWL, Schadenanalyse, Materialunter- suchungen, Sanierungskonzept und Kostenverfolgung für die Gesamtmaß- nahmen, Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung. Über die Bau- und Entstehungs- geschichte handelte meine Dissertation an der Universität Weimar.
Folgende denkmalpflegerischen- und baukonstruktiven Sanierungsarbeiten war erforderlich: Fundamentunterfangung der Kirchtürme (mit Presspfählen), statische Verstärkung der Dachstühle und Einbau von Zugankern, statische Verpreß- und Verankerungsarbeiten an Fassaden, Gewölben und Innenstützen, Steinmetzarbeiten, Putz- und Malerarbeiten, Sicherung von Putz- und Farbresten aus dem 13. Jahrhundert.